Zum zwei­ten Mal nach 2020 ver­leiht die Evan­ge­li­sche Lan­des­kir­che Thur­gau die­ses Jahr einen Impuls­preis für enga­gierte Jugend­ar­beit in den Kirch­ge­mein­den. Die Reno­va­tion des Jugend­raums in Neu­kirch an der Thur holt sich den drit­ten Platz.

Den bestehen­den Jugend­raum kosten­gün­stig reno­vie­ren und mul­ti­funk­tio­nal ein­rich­ten: So lau­tete das Ziel, das sich die evan­ge­li­schen Kirch­ge­mein­den Neu­kirch an der Thur und Schön­holz­ers­wi­len inner­halb der «Jump»-Jugendarbeit gesetzt hat­ten. Dazu brauchte es nebst einem öko­no­misch den­ken­den auch einen krea­ti­ven Kopf. Die­sen fand Jugend­ar­bei­te­rin Fla­via Hüberli in der Per­son von Karin Hug. «Mit Fla­via Hüberli habe ich schon man­che Idee umge­setzt», sagt die 48-Jährige, die seit 18 Jah­ren mit ihrer Fami­lie neben der Kir­che wohnt.

Die Idee war schnell gebo­ren
Karin Hug kannte den Jugend­raum von den Jump-Ange­bo­ten, den ihre Kin­der besuch­ten. Zudem ist sie bei der Kirch­ge­meinde als Haus­war­tin tätig. «Das Mobi­liar war bunt zusam­men­ge­wür­felt und abge­nutzt», sagt Karin Hug. Kaum ange­fragt, wusste sie innert Stun­den, wie der fer­tige Jugend­raum aus­se­hen sollte. Während Fla­via Hüberli sich um das Orga­ni­sa­to­ri­sche küm­merte, über­legte sich Karin Hug die Art der Aus­stat­tung und Aus­ge­stal­tung. Dabei gab es zwei Knack­punkte zu bewäl­ti­gen: Die Arbei­ten durf­ten nicht län­ger als drei Wochen dau­ern und das Bud­get von 20’000 Fran­ken erlaubte keine gros­sen Sprünge.

Nach­hal­ti­ges Mobi­liar
Punkto Bud­get­rah­men konnte Karin Hug ihre Krea­ti­vi­tät und ihren Nach­hal­tig­keits­sinn, ihre Stär­ken, ein­set­zen. Sie stö­berte rund ein Jahr lang inten­siv auf Online-Markt­plät­zen oder in Brocken­häu­sern, so dass aus­ser dem Sofa das gesamte Mobi­liar aus zwei­ter Hand gekauft wurde. Aus­ge­diente Palet­ten wur­den von Frei­wil­li­gen aus­ein­an­der­ge­nom­men, geschlif­fen und fan­den als Bar, Bühne, Salon­tisch oder Hei­zungs­ab­deckung neue Ver­wen­dung. Wegen des knap­pen Zeit­rah­mens enga­gierte man regio­nale Hand­wer­ker. «Die 16 Frei­wil­li­gen – Jugend­li­che und junge Erwach­sene – hal­fen bei­spiel­weise beim Ent­sor­gen oder Abho­len der Ware», so Hug. Auch die Her­aus­for­de­rung, dass der Raum rasch umge­stellt wer­den kann, gelingt unter ande­rem dank zusam­men­klapp­ba­rem Mobi­liar. Nach drei Wochen Umbau­zeit konnte der Jugend­raum am 6. Dezem­ber 2020, corona-kon­form mit Anmel­dung und in ver­schie­de­nen Zeit­fen­stern, fei­er­lich eröff­net wer­den. Hug sagt dazu: «Die Reak­tio­nen von Jung und Alt waren alle­samt posi­tiv. Und der Jugend­raum wird auch sehr rege und für ver­schie­dene Anlässe genutzt.»

Bericht von der Evan­ge­li­schen Lan­des­kir­che des Kan­tons Thur­gau